Kolumne: Der gerechte Schluck
Ich war noch nie in Schweden. Im Winter ist es mir dort zu kalt und im Sommer genaugenommen auch. Jetzt allerdings frage ich mich, ob es nicht höchste Zeit ist, mir das schwedische Lebensgefühl mal aus der Nähe anzusehen. Oder noch besser und vor allem einfacher: Es mir einfach hierher zu holen.
Vor gut zwei Jahren schrieb ich eine Kolumne über "hygge", das dänische Wohlfühlen in den heimischen vier Wänden.
(August 2023)
Kolumne: Film ab!
Fehlt nicht viel und der Kitsch tropft aus dem Laptop auf mein Sofa. Ich gucke eine Schnulze und frage mich gleichzeitig: Wo ist eigentlich mein Geschmack geblieben?
Mit Romanzen a la „Ende gut, alles gut“ kann man mich jagen. Normalerweise. Jetzt aber laufen bei mir zu Hause Filme wie „Weihnachten zu Hause“ oder „The Holiday Calendar“. Freiwillig. Und das, obwohl genaugenommen schon im Vorspann klar ist, wer wen kriegt. So vorhersehbar. Und doch so tröstlich.
(Dezember 2021)
Kolumne: Das geht nach hinten los!
Vielleicht bin ich zu alt. Schließlich gehöre ich nicht zur angesprochenen Zielgruppe. Den Kanal, auf dem der Spot läuft, kenne ich auch mehr vom Hörensagen. Trotzdem lässt mich eine Frage nicht los. Mich würde interessieren, liebe Bundesregierung: Wie sprecht Ihr zu Hause, als ganz normale Mamas und Papas, mit Euren Kindern auf dem Weg zum Erwachsenwerden? Beleidigt Ihr sie? Stellt Ihr sie als dumm hin?
(September 2021)
Kolumne: Auf und davon?!
Es beginnt mit einem Gefühl. Vor über einem Jahr klopft es das erste Mal bei mir an und raunt mir fragend zu: Wann gab es in deinem Leben zuletzt etwas wirklich Neues. Jenseits deiner Komfortzone? Das Gefühl kämpft nicht, es ist nicht einmal laut. Dafür verströmt es sanft aber stetig eine Sehnsucht… „… ich muss mal weg, kenn jede Taube hier beim Namen.“ Und plötzlich kann ich keiner Taube mehr hinterherschauen, ohne an diese Textzeile zu denken, ein sehnsuchtsvolles Ziehen in der Brust.
(März 2021)
Kolumne: Viel Lärm um nichts?
Das Plakat am Straßenrand ist nicht zu übersehen. LÄRM? … steht da in roten Versalien. Und ich frage mich: Ist das wirklich das Gebot der Stunde? Beim ersten Mal halte ich es für ein Missverständnis. Denn ich will nicht glauben, was ich bereits ahne. Beim zweiten Mal macht der Blick auf die Unterzeile jeglichen Zweifel zunichte: die Telefonnummer des Ordnungsamtes.
(März 2021)
Kolumne: Wachstumsschmerz!
Als Jugendliche hatte ich oft Rückenschmerzen. „Das kommt vom Wachstum“, meinten die Erwachsenen und nickten wissend. Es ging vorbei. Jetzt tut es manchmal anders weh. Erwachsen zu werden war für mich kein Kinderspiel. Nicht nur wegen der Rückenschmerzen. Ich spürte, mit zunehmender Körpergröße werde ich auch anders wahrgenommen. Plötzlich war ich mit den Erwachsenen körperlich auf Augenhöhe, ob ich das wollte oder nicht. Mich reif dafür fühlte oder nicht.
(Februar 2021)
Kolumne: Geht nicht?!
„Und, was macht ihr zu Ostern?“, fragt mich meine Nachbarin gestern Abend. „Nichts. Und ihr?“, gebe ich zurück. „Nichts“, meint sie achselzuckend. Etwas nachdenklich heben wir in stillem Einvernehmen die Gläser, in denen der Rotwein auf uns wartet, und prosten uns über die Balkonbrüstungen zu. Ostereier-Suche in der Großfamilie? Pustekuchen. Oster-Wanderung? Fehlanzeige. Osterbrunch in der Lieblingskneipe? Gestrichen. Die Antwort ist immer: Corona.
(April 2020)
Kolumne: Segel setzen!
„Wir sitzen alle im selben Boot.“ Dieser Satz, ausgesprochen von Papst Franziskus auf dem leeren Petersplatz in Rom Ende März, geht mir nicht aus dem Kopf. Weil ich, je länger die Krise dauert, nicht mehr an ihn glaube. Noch immer fühlt sich für mich Corona an wie ein groß angelegtes Experiment. Eines, dass die Welt erst einmal komplett aus den Angeln hebt. Um dann zu schauen, was danach kommt. Kommen kann. Mehr lesen
(April 2020)
Kolumnen zur Fußball-WM 2018!
Veröffentlichung: Sommer 2018
Sächsische Zeitung / Sächsische.de
"Achtzig Millionen und ich" (Leseprobe)
"Es geht eine Träne auf Reisen" (Leseprobe)
"Ich drück die Daumen" (Leseprobe)
Kolumne: Adams Äpfel
„Elstar“ steht auf dem kleinen, ovalen Etikett. Es klebt auf jedem einzelnen Elstar-Apfel, der in der Kiste mit Elstar-Äpfeln liegt, an der das Schild „Elstar“ prangt. Was mir wohl mein Supermarkt damit sagen will? Dass die sowieso nahezu identisch aussehenden Äpfel alle von derselben Sorte sind? Vermutlich „Elstar“? Vielleicht sollte ich das Etikett mitessen, damit auch der Magen weiß, jetzt kommt ein Elstar? Mehr lesen
(Juni 2018)